| Definition | diagnostische (für Myelographie, Liquorgewinnung,  -druckmessung), therapeutische (Dekompression, intrathekale Medikation) oder  anästhesiologische Punktion ( Lumbalanästhesie) des lumbalen Durasackes mittels  Spezialkanüle, u. zwar – bei Seitenlage oder Sitzstellung der untersuchten  Person u. bei maximaler Kyphosierung der Lendenwirbelsäule (Beugung nach vorn) –  meist in der Medianlinie zwischen 2. u. 3. oder 3. u. 4. Dornfortsatz;  Komplikationen: Kopfschmerz                                                        durch Liquorverlust (Nachsickern), Wurzelläsion, Arachnoiditis. Bei erhöhtem intrakraniellen Druck (Hirnödem, Tumor) Gefahr der (lebensbedrohlichen) Einklemmung des Hirnstammes. Wegen des häufigen meningealen  Befalles ist eine Liquorpunktion obligat bei einer ALL  und bei einem lymphatisch differenzierten Blastenschub einer CML. Nach  Ausschluß von Hirndruckzeichen wird nach Desinfektion ohne Lokalanästhesie mit  einer atraumatischen Punktionsnadel zwischen LWK5 und S1 in sitzender Stellung  oder in Seitenlage des Patienten der Liquorraum punktiert und Liquor für eine  klinisch-chemische, zytologische und immunzytologische Untersuchung gewonnen.  Für die richtige Interpretation ist ein unblutige Punktion entscheidend. Meist  wird mit der diagnostischen Punktion zugleich auch eine zunächst prophylaktische  Gabe von Zytostatika verbunden.  Durch ein einstündiges Liegen auf dem Bauch in Kopftieflage wird eine bessere  Verteilung der Zytostatika nach kranial erreicht wie auch ein postpunktionelles  Syndrom vermieden.Wichtig für die Beurteilung ist die sofortige Verarbeitung des  Liquors                                                                                                                  .
 
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